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20120525

Rêves Et Réalités I


1926/05/25 - Paris Für Sholem Schwartzbard erfüllt sich der Tag. Er hat diesen Mann gesucht und  er ihn gefunden, hier auf dem Boulevard Saint Michel. Er ist es. Schwartzbard folgt dem Mann, der manchmal stehen bleibt, die Auslagen in den Boutiquen mustert aber kein Geschäft betritt.
An der Rue Racine: 'Er biegt ab!' Hier ist es ruhiger, besser. Vor der kleinen Buchhandlung, Sholem hat ihn eingeholt, „Bist du das, Petljura? Petljura, Arschloch!“, ruft Schwartzbard, Ukrainisch. Der Flaneur fährt zusammen, „Petljura verteidige dich“! Jetzt eher knurrend. Symon Petljura dreht sich um, schwingt seinen Spazierstock in die Höhe. Schwartzbard, ohne den Revolver aus der Manteltasche zu nehmen, schiesst: „Das für die Progrome...“, schiesst ein Zweites Mal, „... das für die Massaker...“, ein Drittes „... Das für den Tod.“ und noch zwei Mal zur Sicherheit, auf den Führer der Konterrevolution in der Ukraine.
Er wartet gelassen auf die von ihrem kleinen Roten herbeigeeilten Gendarmen und gibt ihnen die Tatwaffe: „J‘ai tué un meurtrier.“, sagt er und lässt sich festnehmen.



Einige Stunden zuvor, in einer kleinen Uhrmacherwerkstatt am Boulevard Ménilmontant. Sholem Schwartzbard, der Inhaber, hat ein Treffen der anarcho-kommunistischen Ortsgruppe erst im Morgengrauen verlassen und ist, wie immer nach diesen Sitzungen, leicht verkatert. Es gibt nichts zu reparieren. Er beschliesst einen Spaziergang zu unternehmen, durch die Strassen von Paris zu streifen, dabei etwas Revolutionäres zu denken und vielleicht ..., ja vielleicht, ... ? Er legt den Mantel mit der schweren Smith&Wesson über den Arm. Seine Frau begleitet ihn vor die Ladentür, Sholem küsst sie und geht.

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